Translate

Posts mit dem Label Tipps für Unternehmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tipps für Unternehmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 30. Dezember 2012

Unternehmen Zukunft geht 2013 an den Start

Es gibt eine Reihe von interessanten Studien, die sich mit den Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft beschäftigen. Gemeint sind Unternehmen nach KMU-Definition der EU-Kommission:

Unternehmenskategorie
Mitarbeiter
Umsatz
oder
Bilanzsumme
Mittleres Unternehmen
< 250
≤ 50 Mio. EUR
≤ 43 Mio. EUR
Kleinunternehmen
< 50
≤ 10 Mio. EUR
≤ 10 Mio. EUR
Kleinstunternehmen
< 10
≤ 2 Mio. EUR
≤ 2 Mio. EUR
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/facts-figures-analysis/sme-definition/index_de.htm

Übereinstimmend kommen die meisten Studien zu der Einschätzung: „Der Mittelstand hat Nachholbedarf“. Das hat uns neugierig gemacht. 23 Mio. KMU sind die tragende volkswirtschaftliche Säule Europas. Vom Kleinstbetrieb bis zu einem Unternehmen mit 250 Mitarbeitern, ohne sie geht nichts. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an unternehmerischer Initiative, Risikobereitschaft und Flexibilität aus. Viele Hidden-Champions sind die heimlichen Stars auf den Weltmärkten. Wo sehen Wissenschaftler also den Nachholbedarf?

Genauer betrachtet besteht das Defizit auf vielen relevanten Gebieten. Dazu gehören technische Innovationen, Antworten auf den demografischen Wandel, Anpassung von Geschäftsprozessen, Konzepte für den Umgang mit knapper werdenden Ressourcen, Mobilität, Globalisierung, Regionalisierung und Kommunikation.

Zukunftsfähigkeit und Zukunftssicherung ist das Thema. Die überwiegende Anzahl der KMU überblickt einen Zeitraum von 1-3 Jahren. Das ist zu kurz gedacht. Die Zukunftssicherung des eigenen Unternehmens darf sich nicht auf die Adaption neuer Techniken und Verfahren beschränken. Megatrends bestimmen die Rahmenbedingungen erfolgreicher Unternehmen für die nächsten 20 bis 50 Jahre.

Der Grund für das identifizierte Handlungsdefizit ist bei KMU schnell gefunden. Aufgrund der Unternehmensgröße gibt es nur eine eingeschränkte Arbeitsteilung. Flache Hierarchien sind die Ursache. Größere Unternehmen verfügen über Fachleute, die sich u.a. mit Geschäftsfeldentwicklung (Business Development) beschäftigen und der Geschäftsleitung arbeitsteilig zuarbeiten.


In kleineren Unternehmen sind Entscheidungsträger wie Inhaber und Geschäftsführer meist voll mit dem Tagesgeschäft ausgelastet.

Diese Erkenntnisse haben Unternehmen Region Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit K2-Communication UG dazu veranlasst, die Veranstaltungsreihe Unternehmen Zukunft zu entwickeln. Sie wird an verschiedenen Orten zunächst in Baden-Württemberg durchgeführt. Weitere Bundesländer folgen. Kooperationspartner sind die Wirtschaffsförderungen größerer Städte und Landkreise. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg, sowie vom Europäischen Sozialfonds ESF. Fest geplant sind bereits Tagungen in Donaueschingen (Landkreis Schwarzwald-Baar-Heuberg) und Heilbronn (Wirtschaftsregion Heilbronn). Weitere Termine folgen.

Neben hochwertigem Wissenstransfer zum Thema Megatrends steht die Vernetzung von Unternehmen und Unternehmern im Mittelpunkt. Bestandteil der Veranstaltungen ist eine themenbezogene Begleitausstellung. Die Tagungsteilnahme ist kostenfrei.

Wirtschaftsförderungen, Aussteller und Sponsoren erhalten weitere Informationen auf Anfrage.

Kontakt:

Dirk Klostermann
Veranstaltungsorganisation
K2-Communication

Sonntag, 9. Dezember 2012

Brutkasten für neue Geschäftsideen

Reinhold Würth ist als „Schraubenkönig von Künzelsau“ bekannt und zählt er zu den erfolgreichsten Unternehmern der Nachkriegszeit. Spannend ist die Geschichte, die er über sich und seine Firma erzählt. 1945 gegründet, entwickelte sich der Zweimannbetrieb zu einem weltweit tätigen Handelsunternehmen.

1960 übernimmt Hans Weber einen Zweimann Zimmereibetrieb in Rheinau-Links und gründet einen Fertighaus Hersteller. 50 Jahr später zählt WeberHaus zu den Marktführern von energieeffizienten Fertighäusern. Gestartet war Hans Weber mit 800 DM Bargeld und einem Bankkredit der ortsnahen Genossenschaftsbank.

Junge Menschen und Gründer sind fasziniert von solchen Erfolgsgeschichten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Geändert haben sich Märkte und Rahmenbedingungen für Existenzgründer. Wer als Gründer zu einer Bank geht, um einen Kredit für seine Geschäftsidee zu beantragen, wird schnell enttäuscht. Banken denken in Risikokategorien und nicht in Chancen. Kurzfristige Gewinnerwartungen stehen im Vordergrund, nicht langfristige Perspektiven. Banken fehlt die Expertise zur Beurteilung von Geschäftsmodellen.

Doch der Markt ist flexibler. Neue Geschäftsmodelle zur Finanzierung von StartUps entwickeln sich. Kommunen und Landkreise haben erkannt, dass sie an die Stelle der örtliche Sparkasse treten müssen. Kommunale Gründerzentren werden zur Anlaufstelle für Menschen mit neuen Geschäftsideen.

ADT Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V.

Business Inkubatoren bieten mehr als Bares. Sie stellen Netzwerkkontakte zu Institutionen, Behörden und Investoren zur Verfügung; bieten preisgünstige Infrastrukturen und tatkräftige praktische Hilfe.

Inkubatoren in Deutschland

Thoma Promny, Internet Unternehmer, sieht sich als Company Builder und erklärt den

Auch Dax-Unternehmen haben den Charme von StartUps erkannt. Sie versprechen sich frische Ideen für ihr Kerngeschäft und Innovationszyklen, zu denen ein Großunternehmen nicht in der Lage ist.

Startup-Träume der Telekom

SAP entdeckt „Herz und Seele eines Jungunternehmens“ und verspricht sich davon frischen Wind im heiß umkämpften Markt der Apps. Mit einem 100 Mio. Euro Fonds heißt es klotzen nicht kleckern.

Jungunternehmer sollten Abschied nehmen von der Vorstellung einer kreditfinanzierten Firmengründung. Zu einer guten Geschäftsidee gehört das richtige Finanzierungskonzept und ein etabliertes Netzwerk an Business Kontakten. Die Angebote werden vielfältiger aber auch unübersichtlicher. Berater und Mentoren können hier wertvolle Hilfe leisten. Voraussetzung ist jedoch, sie bieten mehr als ein paar Informationen über aktuelle Förderprogramme.

Dirk Klostermann

Sonntag, 25. November 2012

KMU sollen Europa retten

Sie dauert an, die Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa. Staatskrisen in südeuropäischen Ländern. Hohe Arbeitslosigkeit, Negativwachstum und immer wieder Bankenskandale. Allein Deutschland ist bisher relativ gut durch die Turbulenzen gekommen. Das ist der hierzulande besonders ausgeprägten mittelständischen  Wirtschaftsstruktur zu verdanken - ein Umstand, der Staaten wie Frankreich neidvoll nach Deutschland blicken lässt.

Schaffung von Arbeitsplätzen, Wachstum, Förderung des Unternehmertums, Reindustralisierung Europas sowie der Zugang zu Finanzmärkten für kleine und mittlere Unternehmen waren die Themen der ersten SME-Versammlung für Wachstumsförderung im November 2012 auf Zypern. (SME small and medium enterprises = KMU).

Geradezu leidenschaftlich waren die Appelle von EU-Politikern – allen voran Antonio Tajani, stellvertr. Präsident der EU-Kommission. „23 Mio. KMU sind das Gerüst unserer Wirtschaft.“ Wohl wahr. 9 von 10 Arbeitsplätzen in der EU werden von KMU geschaffen. Doch die vermissen die passenden Rahmenbedingungen. Hauptproblem ist der fehlende Zugang zu Finanzmitteln. Das wurde schnell zum Hauptthema der Konferenz.


Banken wurden zwar durch öffentliche Mittel in der Finanzkrise rekapitalisiert, doch die Mittel werden der Realwirtschaft nicht zur Verfügung gestellt. „Man müsse die Banken zwingen, Kredite an KMU zu vergeben“. Wie das geschehen soll, blieb jedoch unbeantwortet. Selbst gesunden und zukunftsfähigen Unternehmen werden notwendige Kredite versagt.

Deshalb setzt die EU auf künftig auf die Förderung neuer Geschäftsmodelle im Bereich Unternehmensfinanzierung. Die Vergabe von Mikrokrediten, verstärkte Anreize für die Vergabe von Risikokapital, die Gründung von spezialisierten KMU-Banken sowie die Förderung von Business Angels umfasst die Wunschliste. 40.000 Business Angels in Europa stehen 250.000 in den USA gegenüber, ein sichtbarer Wettbewerbsnachteil. Man müsse „dummes Kapital in Risikokapital verwandeln“, so eine Forderung.

Selbstkritisch auch die Forderung „Gesetze müssen der Realität entsprechen“. Deshalb sollen alle Gesetze und Verordnungen auf EU-Ebene künftig einem KMU-Check unterzogen werden. "Maßnahmen müssen künftig sofort und unmittelbar wirken", so ein Appell. Basel III soll spezielle KMU-Regeln enthalten. „Think small first“ – daran wird sich die Industriepolitik der EU künftig orientieren.

Um den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren, hat jedes EU-Land einen KMU-Beauftragten ernannt. Er soll zwischen Realwirtschaft und Bürokratie vermitteln. So soll eine schnelle Umsetzung politischer Maßnahmen gewährleistet werden.

Spätestens hier sind Zweifel angesagt. Selbst die EU-Kommission beklagt, dass nur ein Teil ihrer Beschlüsse in den einzelnen Mitgliedsländern umgesetzt werden. - Was ist zu tun? Der Weg ist steinig. Die Mühlen der Politik mahlen bekanntlich langsam. Doch der Leidensdruck steigt. Die Krise muss überwunden werden. Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen hat Priorität.

Unternehmen Zukunft hat sich zum Ziel gesetzt, mittelständische Unternehmen aktiv zu unterstützen. Durch Beratung, Wissenstransfer, Publikationen, Veranstaltungen und dem Nutzen von Netzwerkkontakten helfen wir Unternehmen ihre Zukunftspotenziale zu erkennen und erfolgreich zu nutzen. Unsere Kontakte zu Verbänden und zu Entscheidungsträgern sichern den Informationsaustausch zwischen Politik und Unternehmen.

Dirk Klostermann
K2-Communication

Sonntag, 4. November 2012

Business Relationship Management, die tägliche Herausforderung

Eigentlich hört sich der Begriff ein wenig abgehoben an. Was ist das und wer braucht das?

Die Antwort ist: Jeder, und zwar täglich. Hinter diesem englischen, durchaus passenden Begriff steckt nichts anderes als die tägliche Arbeit Geschäftskontakte zu pflegen und neue zu generieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Neukundenkontakte, die Suche nach den passenden Lieferanten, einem Käufer für eine gebrauchte Maschine oder Kontakte zu der eigenen Belegschaft handelt.

Das Management von Geschäftskontakten ist eine zeitintensive Aufgabe. Während kleine Unternehmen diese Aufgaben meist intuitiv und im Rahmen des Tagesgeschäftes wahrnehmen, spielt die Strategie mit zunehmender Firmengröße eine Rolle. Nichts ist ineffizienter, als das „Prinzip Gießkanne“. Steuverlust ist der dazu passende Ausdruck aus der Werbewirtschaft.

Die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt macht den Zugang zu Kommunikationsinstrumenten leichter und preisgünstiger, aber keineswegs einfacher. Die Zutrittsbarrieren sind niedriger, aber die Möglichkeiten sind vielfältig und unübersichtlich.

Die Anbahnung von Geschäftskontakten erfolgt künftig im virtuellen Raum. Die Kommunikationswege sind soziale Netzwerke wie Twitter, Google+, Linkedin oder Xing. Statt Werbebotschaften sind Informationen gefragt. Niemand googelt nach dem witzigsten Webeslogan. Wer googelt sucht Antworten auf Fragen: Wer bietet was an; wo finde ich Auskunft über...; welches Produkt/Leistung entspricht meinen Anforderungen etc.

Content is King. Web-Formate wie Blogs, YouTube oder Pinterest sind keine Modeerscheinungen – sie sind aktuelle und wirkungsvolle Wege der Unternehmenskommunikation. Die eigene professionelle Website gehört zur geschäftlichen Grundausstattung.

Für KMU stellt sich die Frage, wer diese Klaviatur beherrscht. Auch wenn die Instrumente selbst sehr kostengünstig sind, Kommunikation kostet Zeit und somit Geld. Das tägliche Geschäft lässt wenig Raum für diese Aufgaben. Betriebsinterne Spezialkenntnisse sind selten vorhanden.

Ein gangbarer Lösungsweg ist das Outsourcen von Kommunikationsleistungen. Externe Anbieter übernehmen Pressearbeit, Online-Marketing, die Produktion von Firmenvideos, die Beschaffung von relevanten Informationen im Netz, die Suche nach Geschäftkontakten und das Reputationsmarketing von mittelständischen Unternehmen.
Bereits für monatliche Budgets ab wenigen hundert Euro lassen sich wertvolle Geschäftskontakte knüpfen. – Die Fähigkeit zu kommunizieren bestimmt die Zukunft von Unternehmen.

Dirk Klostermann
K2-Communuication, wir machen Geschäftskontakte.


Sonntag, 14. Oktober 2012

KMU-Versammlung für Wachstumsorientierung der EU - November Zypern

Nicht nur Firmengründungen sondern auch dem Wachstum kleiner Firmen steht viel im Wege. Einerseits haben Politiker erkannt, das der Mittelstand ein wesentliches Element erfolgreicher Volkswirtschaften darstellt, andererseits fühlt sich der Mittelstand von der Politik allein gelassen.

"In der EU gibt es über 20 Millionen KMUs, die mehr als 99 % der Unternehmen in Europa ausmachen.In den letzten 5 Jahren haben KMUs zwei Drittel der gesamten privaten Beschäftigung und 80 % der neuen, in der EU geschaffenen Arbeitsstellen bereitgestellt" so EU Angaben.

Der "Small business act" der EU stammt aus dem Jahre 2008. Den meisten Mittelständlern ist er weder bekannt, noch haben sie irgendwelche Auswirkungen auf ihr Geschäft gespürt. Angesichts der europaweiten Konjunkturprobleme sieht die EU-Kommission nun Handlungsbedarf.

Die erste KMU-Wachstumskonferenz der EU findet nun unter dem Ratsvorsitz von Zypern statt. Die Agenda:

• Unterstützung von Unternehmerinnen und jungen Unternehmern
• Zugang zu Finanzierung
• Zugang zu nationalen, europäischen und internationalen Märkten
• Chancen in der grünen Wirtschaft
• Wachstum in der aktuellen wirtschaftlichen Situation
• Bessere Regeln für Unternehmen
• Umsetzung des KMU-Potenzials

http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/small-business-act/2012-sme-assembly/index_de.htm

Politiker erwarten Ideen, Hinweise und Handlungsempfehlungen für ihre Arbeit. KMUs haben das Wort. Deshalb an Sie, liebe Leser, die Aufforderung zur Stellungnahme: Welche Hindernisse sind für Sie die größten Probleme bei der Wachstumsorientierung von KMUs?

Diskutieren Sie hier oder schicken Sie mir eine persönliche Mail. Ihre Ideen werden im Rahmen der Konferenz zur Sprache kommen.

Dirk Klostermann
klostermann@unternehmen-region.eu

Donnerstag, 23. August 2012

Zukunft fängt im Kopf an

Lesen Sie Wirtschaftszeitungen? Vermutlich ja, zumindest hin und wieder. Ich lese sie täglich, von Berufs wegen - Online. Man braucht schon eine ausreichende Portion an Gelassenheit, um sich nicht von der Vielzahl widersprüchlicher Meldungen verwirren zu lassen.

Mal ist der DAX auf Talfahrt, mal durchbricht er am nächsten Tag irgendeine Marke nach oben. Die Deutsche Wirtschaft ist die Lokomotive Europas, um gleich darauf wieder zu schwächeln. – Nur nicht nervös werden. Es ist nicht alles so, wie es aussieht.

Fakt ist, Deutschland trotzt der Krise. Dafür gibt es viele Gründe. Der wohl gewichtigste ist der starke deutsche Mittelstand, um den uns viele unserer Nachbarn beneiden.

Doch es gibt auch keinen Grund, sich nun beruhigt zurückzulehnen. Viele Mittelständler haben das Gefühl, man müsse etwas tun. Nur was?

Beschäftigt man sich mit den Szenarien der nächsten 10 Jahre, wird schnell klar: es gibt eine Reihe von Baustellen – auch im eigenen Unternehmen. Wie sieht die Zukunft von mittelständischen Unternehmen aus? Welche Rahmenbedingungen zwingen zu Veränderungen?

Personal
Die Arbeitslosenquote ist auf einem niedrigen Stand. Gut für die Volkswirtschaft, problematisch für Betriebe, die auf Fachkräfte angewiesen sind. Dazu kommt der demografische Faktor, das Renteneintrittsalter mit 67 und die z.T. desolate Situation der schulischen Bildung.


Produktion
Hier gilt es stille Reserven zu identifizieren und zu aktivieren. Potenzial zur Optimierung gibt es in vielen Fällen.

Globalisierung
Nicht zuletzt durch die intensive Nutzung des Internet werden Märkte transparent. Globalisierung betrifft auch den Mittelstand. Werkzeugmacher konkurrieren mit Mitbewerbern aus China und Portugal. Darauf müssen Antworten im regionalen Umfeld gefunden werden.

Prozesse
Flache Hirarchien und schlanke Prozesse sind typische Wettbewerbsvorteile von mittelständischen Unternehmen. Doch Prozesse sind nicht in Stein gemeißelt. Ihre Ausgestaltung ist fließend.

Marketing und Vertrieb
Hier ist bei Firmen der größte Innovationsbedarf auszumachen. Kunden sind im Internet unterwegs. Beschaffungsprozesse ändern sich. Online Shops ersetzen in vielen Branchen bereits spürbar den klassischen Vertrieb. Langjährige Kundenbeziehungen werden volatil. Auch wenn das Geschäft noch so gut läuft, hier gehen Alarmsignale an.

Unternehmensfinanzierung
Die immer noch andauernde Finanzkrise trifft vor allem KMU. Basel III wird die Kreditfinanzierung für Unternehmen verschärfen. Der Finanzmarkt reagiert bereits. Bankenunabhängige alternative Finanzierungsformen rücken ins Blickfeld.

Die Frage ist nicht, die Krise zu meistern (die für viele Betriebe eigentlich keine ist), sondern die Zukunft zu gestalten. Baustellen gibt es genug. Umdenken ist gefragt. „Wir machen das schon selbst“ ist in den meisten Fällen keine zielführende Antwort.
Externe Expertise kann Entwicklungen beschleunigen und optimieren. Entscheidend ist die Bereitschaft von Entscheidungsträgern, sich dieser Entwicklung zu stellen und sich zu öffnen. – Zukunft fängt im Kopf an.


Dirk Klostermann

Sonntag, 12. August 2012

Veranstaltungsqualität ist planbar

Sie haben sicher bereits selbst Veranstaltungen erlebt, die “nicht rund liefen”. Gemeint sind hier typische Business Veranstaltungen in Hotels. Angesichts der hohen Aufwendungen für solche Events stellt sich durchaus die Frage: Was ist Veranstaltungsqualität?



Donnerstag, 5. Juli 2012

Vernetztes Denken, vernetztes Handeln


von Stefan Dobler, Bereichsleiter Online-Marketing bei Unternehmen>Region Consulting

Allen Unkenrufen und Kritik zum Trotz: Facebook ist für die deutschen Städte und Gemeinden zu einem unverzichtbaren Marketing- und Kommunikationsinstrument geworden. Wie ließe sich auch sonst der fehlende Widerstand der Kommunen gegen die von Facebook erzwungene Umbenennung der Seiten auf der bekannten Online-Plattform erklären.

Schon seit Anfang des Jahres macht Facebook Kommunen darauf aufmerksam, sich online einen neuen Namen zu suchen. Warum? Allgemeine Ortsbezeichnungen sowie die Bezeichnungen von Regionen dürfen auf der Plattform nicht eingerichtet werden. Denn Nutzern sollte es ermöglicht werden, eine Stadt aber nicht unbedingt den Betreiber der Stadt-Seite wie etwa den Tourismusverband gut zu finden. Facebook will in diesem Punkt zukünftig mehr Transparenz schaffen.

Mitte Juni trafen sich nun die Betreiber der großen deutschen Städte-Seiten und Vertreter von Facebook zum Dialog. Denn die Frist für die Neubenennung der Seiten läuft nach einer Verlängerung am 01. September diesen Jahres endgültig aus. Wer bis dahin nicht reagiert hat, ist erst mal offline.

Jetzt ist rasches, professionelles Handeln gefragt. Der Städtetag reagiert - wie der Presse zu entnehmen war - erst mal mit einer Arbeitsgemeinschaft zum Thema Soziale Medien. Hoffentlich nicht zu spät. Denn für Betreiber von Städte-Seiten stellt der aktuelle Auftritt ein unverzichtbares Kapital dar. Das ist bei Auftritten wie Berlin mit 1,4 Mio. Fans mehr als offensichtlich. Die Städte sollten diese Zäsur als Chance begreifen und Ihren Nutzern einen Mehrwert bieten. Mehr als eben oft nur Pressemitteilungen und Kulturtipps.

Google macht es mit eigenen Städte-Seiten wie etwa der von San Fancisco (
http://www.google.com/city/sanfrancisco/) vor und damit Facebook ordentlich Dampf. Hier können Besucher virtuell in die Stadt eintauchen und bekommen Empfehlungen für Restaurants, Übernachtungs- bzw. Einkaufsmöglichkeiten.

Das ist ein Anfang. Mit einer steigenden Zahl an Verknüpfungen und Vernetzungen steigt auch die Nutzer- sowie Kundenfreundlichkeit und kurbelt den Tourismus vor Ort real an.

Welcher Tourist möchte denn nicht gerne nach der Hotelbuchung auch wissen, wo man um die Ecke einen guten Kaffee bekommt? Oder wo es die Möglichkeit gibt, Dinge, die man bei den letzten Reisen irgendwie immer vergessen hat, noch schnell zu besorgen?

Doch zunächst muss die Vernetzung im Kopf beginnen. Dann müssen Leistungsträger und Kooperationspartner zur Mitwirkung gewonnen werden. Überzeugende Argumente, Begeisterungskraft und Motivation sind hier wichtige Qualitäten, die in einem moderierten Entwicklungsprozess zu einem kooperativen Zusammenwirken führen können. Wie einfach das geht? Sprechen Sie uns doch einfach einmal an: http://www.unternehmen-region.eu/





Freitag, 8. Juni 2012

Soziale Prävention durch Partizipation (1)

Veröffentlichung für den Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen in der Monatszeitschrift "Städte- und Gemeinderat" von Prof. Dr. Wolfram Schottler. 

Gerade in Zeiten knapper Kassen benötigen die unterschiedlichen Sozialräume einer Stadt Unterstützung zur Prävention von sozialem Niedergang, die am besten durch moderierte Bürgerbeteiligung geleistet werden kann.

Teil 1: Urbanes Leben ist zu einem äußerst komplexen und heterogenen sozialen Gefüge geworden, in dem unterschiedlichste Identitäten und Lebensformen einander begegnen. Grundlagen des funktionierenden Gemeinwesens sind Identifikation, Werte und Regeln des Zusammenlebens, soziale Interaktion und die gemeinsame Verfolgung von Entwicklungszielen. Dafür sind Großstädte aber oft zu unübersichtlich geworden und die gesellschaftliche Solidarität nimmt ab. Die Folgen sind oft dramatisch und belasten das Sozialwesen erheblich. Die Konzeption und Moderation kleinteiliger Entwicklungsprojekte zur Aktivierung von bürgerschaftlichem Engagement in lokalen Entwicklungsprojekten verfügt über eine nachhaltige soziale Präventionswirkung.  Jedes Gemeinwesen besteht aus verschiedenen Sozialräumen, unter denen kommunale Lebensräume verstanden werden, die charakteristische kulturelle und soziologische Eigenschaften besitzen. Sie vereinigen unterschiedliche Lebensbedingungen und Lebensformen und prägen soziale Milieus, in denen Menschen lokal oder regional zusammenleben. Es handelt sich also um Lebensräume, in denen sich alle gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse widerspiegeln. Die Bevölkerungszusammensetzung, die vorhandene Infrastruktur im Bereich der Wohnbebauung, zum Arbeiten, Einkaufen, für Freizeit, Sport, Kultur und Gastronomie oder Veranstaltungen bestimmen wesentlich über das Image und den Lebenswert dieses Raumes, über die in ihm wirkenden Kulturen, Work-Life-Balance, Freizeitgestaltung und soziale Interaktion mit.
Lebenswert geht verloren
Angesichts der jahrelangen Sparmaßnahmen in öffentlichen Haushalten ist es um viele Sozialräume in Städten derzeit nicht gut bestellt. Hinzu kommen gesellschaftliche, arbeitsmarkt- und sozialpolitische sowie demographische Bedingungen, die wie der Wettbewerbsdruck zwischen Standortenals Beschleuniger einer gefährlichen Sozialentwicklung wirken. Abbau von öffentlichen Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Verlust von wohnortnahem Arbeiten und Einkaufen, Entstehung seelenloser Schlafstädte und die Tendenz zu zunehmender sozialer Abgrenzung zwischen Bevölkerungsgruppen (soziale Ghettoisierung) lassen ganze Stadtviertel ihren Lebenswert und ihr Image verlieren. Die Perspektivlosigkeit verstärkt sich, wo die Strukturen für bürgerschaftlichen Dialog, sozialen Zusammenhalt, Identitätsgefühl mehr bestehen und Regionalkultur verloren geht. Beispiele zeigen, dass dadurch eine Abwärtsspirale nach der Broken-Windows-Theorie in Gang gesetzt werden kann: die weitere Entsolidarisierung, infrastrukturelle Verkarstung, Rückzug von öffentlichen Dienstleistungen, sinkende Wirtschaftskraft, steigende Transferleistungen, höhere Kriminalität und nicht mehr kontrollierbare Parallelgesellschaften sind Folgen, die das gesamte Stadtimage mitprägen.

Erdrückende Sozialkosten
Insbesondere in Städten mit struktureller Lücke zwischen hohen Sozialkosten und geringer Wirtschaftskraft eskaliert das Problem. „Gammeliger Westen, strahlender Osten: Bürgermeister klagen über den Verfall ihrer Städte und den Luxus im Osten“ titelte kürzlich die Welt am Sonntag und DER SPIEGEL diskutierte, welche Gruppen in welcher Form wo in Deutschland noch „Heimat“ empfinden. Der einstige Nachholbedarf für den Wiederaufbau ostdeutscher Städte hat sich mittlerweile vielfach zu Vorsprung gegenüber den westdeutschen Kommunen entwickelt. Obwohl die sozialen Lasten durch gestiegene Bevölkerungszahlen sowie Migration, Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichen Strukturwandel deutlich gestiegen sind, wurden im Westen notwendige Strukturreformen und Infrastrukturinvestitionen häufig aufgeschoben worden. Auch im Bereich der Sozialraumentwicklung wurde gespart: dem gesellschaftlichen Wandel entsprechende wichtige identitätsbildende Maßnahmen zur Förderung von Kultureinrichtungen und -veranstaltungen, Soziokultur, Sportinfrastruktur, oder Vereinsaktivitäten sowie Stadtbildpflege wurden minimalisiert. 
Diese Entwicklung ist riskant, weil sie Grundelemente des zivilisierten Zusammenlebens und den Lebenswert einer Kommune schwächen. Es genügt nicht, gute Wirtschaftsförderungs­bedingungen, Verkehrsinfrastruktur, Umweltzonen, Bildungseinrichtungen, schnelles Internet oder Kinderbetreuungen für sorglose Berufstätigkeit der Eltern vorzuweisen – gerade für die Generation Facebook ist angesichts von Trends wie Entgrenzung der Arbeit, Auflösung der Familienstrukturen oder gesellschaftlicher Singularisierung die Verfügbarkeit von klassischen sozialen Netzen und Kommunikationsmöglichkeiten in einem bürgerlichen „Heimatkietz“ von hoher Bedeutung für das reale Leben.
Lösung in kleinen Einheiten
... Fortsetzung folgt




Donnerstag, 31. Mai 2012

Marketing: 10 Gebote des Design als Vorbild


Dieter Rams ist ein deutscher Industriedesigner Moderne, dessen Ziel stets die Klarheit der Form, Materialgerechtigkeit und einfache Bedienbarkeit war. Als Chef-Designer der Elektronikmarke Braun hat er in den 1960er-Jahren eine Ära der Produktgestaltung geprägt. 
 
Seine 10 Regeln für gutes Design sind zum Leitfaden für nachfolgende Gestalter geworden und auch Apple-Chefdisigner Jonathan Ive soll Rams als wichtigstes Vorbild haben.
Die 10 Gebote von Dieter Rams lauten:
  1. Gutes Design ist innovativ
  2. Gutes Design macht ein Produkt brauchbar
  3. Gutes Design ist ästhetisch
  4. Gutes Design macht ein Produkt verständlich
  5. Gutes Design ist unaufdringlich
  6. Gutes Design ist ehrlich
  7. Gutes Design ist langlebig
  8. Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail
  9. Gutes Design ist umweltfreundlich
  10. Gutes Design ist so wenig Design wie möglich
Wenn man nun "Design" mit "Marketing" ersetzt und "Produkt" z.B. mit "Tourismusmarke", dann wird deutlich, dass diese Aussagen auch im Dienstleistungsbereich für die Kommunikation und Vermarktung von Destinationen Gültigkeit haben.
Leider ist gerade im kommunalen Sektor der Umgang mit Marke und Marketing für das Gemeinwesen äußerst gedankenlos und inkonsequent in Entwicklung und Positionierung. Aus langer Lethargie heraus verfällt man oft schnell und billig in Aktionismus, zaubert Logos und Prospekte ohne wirkliche Kernaussagen zur Nutzbarkeit, Innovation und Darstellung des eigentlichen Produkts. Was soll der Kunde damit? Es verwirrt nur. Damit finden Marketingprojekte halbherzig oder unprofessionell statt, so dass die Wirkung oft eher kontraproduktiv ist.
 
Dazu passt auch, dass Rams sich schon 1976 in einer Rede in New York kritisch zur modernen Entwicklung geäußert hat: "Ich glaube, unsere jetzige Situation wird zukünftige Generationen erschaudern lassen angesichts der Gedankenlosigkeit, mit der wir heute unsere Häuser, Städte und unsere Landschaft mit einem Chaos aus allerlei Schrott füllen".
Was für die - damals wie heute unzureichende - Entwicklung von Nachhaltigkeit im Gemeinwesen gilt, spiegelt sich im Marketing, das Kommunen und Destinationen betreiben.
 
Wir meinen: konzeptionell bis zum Ende durchdachte und dann konsequent umgesetzte Strategien für die Kommunalentwicklung und ihr Marketing verbessern die Effektivität aller Maßnahmen und sparen im Endeffekt sehr viel Geld. Nachhaltige Planung heißt dashalb: Kurzfristig den (konzeptionellen) Vorbereitungsaufwand zu verdoppeln bewirkt langfristig den Umsetzungsaufwand zu halbieren.
 

Freitag, 20. April 2012

Strategische Bedeutung von Leitbildern

"Das Leidwesen mit dem Leitbild" ist ein gelegentlich zu hörender Klageruf; immer dann, wenn es kein gültiges Leitbild mehr gibt und große Anstrengungen zur Neuausrichtung anstehen oder wenn es nur ein unbrauchbares Leitbild ist, das sich in Allgemeinheiten und Selbstverständlichkeiten erschöpft und somit seine Funktion als Leitlinie nicht erfüllt. Leitbilder waren zu Beginn des Jahrhunderts Mode. Jedes Unternehmen, jede Behörde wollte eines. Die Inflation der Leitbilderstellungen machte sie austauschbar und beliebig. Manchmal mit zu wenig Engagement, Mitteleinsatz oder Sachverstand wurden dann lediglich ein paar Thesen zur Philosophie hochgehalten, aber keine strategische Leitfunktion geschaffen. 
Leitbilder sind aber ein wichtiges Führungs- und Qualitätsinstrument. Das Leitbild ist Kern einer kybernetisch durchdachten Organisation: Erfolgreiche Unternehmen brauchen aus Effizienzgründen definierte Strukturen und Handlungsanweisungen durch alle Ebenen hindurch. Und umgekehrt gilt auch: Gute Strukturen führen zum Erfolg.  Und je größer der Betrieb, desto klarere Strukturen sind notwendig. Andernfalls sind die Opportunitätskosten im Unternehmen gewaltig bzw. eine Abwärtsspirale kann schleichend in Gang kommen.
Das Leitbild hat also als Führungsinstrument die Aufgabe, eine grundsätzliche Unternehmensausrichtung vorzunehmen. Es definiert im ersten Schritt die übergeordneten Werte und den Zweck der Unternehmung. Diese scheinbar lapidare Aufgabe offenbart in der offenen Diskussion oft, dass für Führung und Mitarbeiter der eigentliche Sinn ihres täglichen Tuns nicht mehr bewusst ist. Aber: ein Steuermann, der sein Ziel nicht kennt, wird den richtigen Hafen niemals finden.

Leitbildsystematik
Leitbildsystematik www.unternehmen-region.eu

Erst daraus werden dann die strategischen Managementziele abgeleitet und die strategischen Prozessen beschrieben. Für deren Definition gibt es verschiedene Analysetechniken (SWOT, PESTEL, Portfolio) und Orientierung an Benchmarks, Trends und Marktbedingungen.
Anschließend werden daraus - möglichst mit allen in operativen Unternehmensabläufen Beteiligten - in einem transparenten Arbeitsprozess die Maßnahmen und Projekte festgelegt und umgesetzt. Maßnahmen werden projektiert oder als Routineabläufe eingeplant. Sie werden priorisiert, terminiert und mit klaren Verantwortungs- und Reportstrukturen versehen. Jede Maßnahme muss dann einen erkennbaren Deckungsbeitrag für die Erfüllung der Strategien schaffen und diese zur Zielerreichung. Sodann muss das Leitbild im Betriebsablauf und der Verwaltung implementiert werden. Zu überprüfen ist , ob dafür Organigramm und Kommunikations- und Verfahrensabläufe stimmen und sind alle Gesellschafter, Führungskräfte und Beschäftigten gemäß ihren Stärken richtig positioniert sind?

Donnerstag, 26. Januar 2012

Social Media im Kommunalmarketing

Kommunalmarketing ist meist noch sehr reaktionär. Marktsegmentierung oder Zielgruppenkonzentration sind oft genug nur Lippenbekenntnisse. Oftmals werden Marketingpläne sogar noch mit stets den gleichen Maßnahmen zur statischen Selbstdarstellung ohne jede Erfolgsmessung fortgeschrieben.  Von Effektivität kann nicht gesprochen werden, weil noch nicht einmal strategische Ziele formuliert sind; in puncto Effizienz bedeutet dies die blanke Verschwendung öffentlicher Mittel. Um das zu vermeiden berät die Unternehmen>Region Consulting Kommunen kostenneutral bei der Entwicklung von Wirtschaftsplänen und strategischen Marketingplänen.

Zusätzliche Brisanz erhält die Frage nach effektivem Standort- und Tourismusmarketing aber seit Jahren mit der zunehmenden Bedeutung von Social Networks. Wesentliche Zielgruppen von Destinationen und Regionen tummeln sich inzwischen in ganz anderen Kommunikationskanälen und werden mit dem klassischen Image- und Coupon-Anzeigen-Marketing in Zeitungen und Zeitschriften gar nicht mehr erreicht.

Die Internet-Affinität der meisten Adressaten von Kommunalmarketing ist bei den noch nicht angekommen. Zumindest finden Internetaktivitäten kaum und virales Marketing in den 2.0-Foren gar keinen Niederschlag in den Marketingplänen.Im Gegensatz dazu dokumentiert eine kürzlich in Österreich veröffentlichte Studie „Social Media in der Reisebranche“, an der sich rund 4.000 Mitarbeiter von Airlines, Hotels, Destinationsunternehmen sowie Reiseveranstaltern und –mittlern (Business und Leisure) beteiligt haben, dass insbesondere Touristiker schon zu über 50 % mobile Endgeräte und nutzen und neben E-Mail und Suchmaschinen auch aktiv in Social Networks wie Facebook und Xing sind: 89 % sind zumindest in einem Netzwerk Mitglied.
Die Repräsentativität solcher Studien ist - vergleichbar dem Literary Digest Desaster von 1936 - natürlich offen, wenn die Befragten sich freiwillig beteiligen konnten und in einem die Stichprobe begrenzenden Medium der hier ohnehin Internet-affinen Zielgruppe stattfindet.

Dennoch sind die Angaben Indikatoren dafür, dass Social Networks im Kommunal- und Tourismus-Marketing oft noch unberührte Parallelwelten sind.
Die touristischen Unternehmen konzentrieren ihre Social Media-Aktivitäten auf Facebook. Immerhin geben nach der Studie 48 Prozent an, dass ihr Unternehmen bereits über eine eigene Seite verfügt. Weitere Kanäle sind ein Twitter-Account (33 Prozent) und ein Eintrag bei Google Places (23 Prozent). Interaktive Medien, d.h. die Nutzung der Networks für Response und Dialog oder die virale Infiltration von Informationen werden noch kaum genutzt. Auch Gespräche über das Unternehmen und seine Marken werden bestenfalls durch gelegentliches "Namens-Googlen" überwacht.

Innerhalb der Befragten sind Destinationsverbände und Hotels am aktivsten, gefolgt von Verkehrsträgern und Reiseveranstaltern. Schlusslichter bilden die weniger von einem Markenimage abhängigen Reisemittler und Freizeiteinrichtungen. Interessant wäre nun allerdings die Nachfrage, welche Qualitäten die Befragten dabei bereits als Social Media Marketing bezeichnen und ob die wirklichen Aktivitäten der Behauptung standhielte.

Sicher ist aber, dass den Unternehmen insgesamt meist Einblick in die dynamischen Entwicklungsprozesse des Social Media Marketing sowie Fachwissen über dessen Möglichkeiten fehlen. Und da, wo etwas versucht wird, mangelt es oft am richtigen Kommunikationsstil, denn die einfache Übertragung einer statischen Zeitungswerbeanzeige ins Netz bzw. eine Facebook-Seite genügt natürlich nicht.

Meist fehlt auch jede Entwicklungsstrategie. Die Situation ist vergleichbar wie vor gut 10-15 Jahren viele Destinationen noch meinten, auf eine Website verzichten zu können.
Daher werden vermutlich auch nicht genügend Mittel und Kapazitäten für innovative Internetaktivitäten zur Verfügung gestellt.

Bevor man sich aber nun mit Torschlusspanik in ein kostspieliges Social Media Marketing-Abenteuer stürzt, ist erst eine professionelle Marketing-Analyse und die Erstellung eines strategischen Marketingplans erforderlich. Denn auch bei aller Euphorie für Facebook und Co. bleiben die Maßnahmen nur ein Baustein im Marketing-Mix.