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Freitag, 22. Februar 2013

Professionelles Zuweisermanagement: Lebensnerv für Kliniken



Ein Kongress zum Klinikmanagement vor noch gar nicht allzu langer Zeit, die Teilnehmenden: Leiter Unternehmenskommunikation, Chefärzte, Geschäftsführer. Ich war als Vortragende beim Panel „Zuweisermanagement“ dabei. Frage ins Publikum: Und wer von Ihnen hat eine Strategie? Es hob sich meiner Erinnerung nach eine Hand bei rund 30 Kongressteilnehmern im Rahmen dieser Veranstaltung.  

Klinikwettbewerb ist zum geflügelten Wort geworden. Ein professionelles Einweisermanagement ist der Lebensnerv im Konkurrenzkampf. „Die Lenkung, Dosierung und Veredelung der Patientenströme im Umfeld ist ein strategisches Thema erster Güte“ schreiben Saßen/Franz in ihrem Grundlagenwerk. Kommunikation zwischen etlichen Akteuren bestimmt den Kurs.
● Bis zu 75 Prozent der Patienten entscheiden sich für eine bestimmte Klinik aufgrund der Empfehlung ihres Haus- oder behandelnden Facharztes,
●was der niedergelassene Arzt  von der Klinik hält, ist entschieden eine Frage gezielter Informationspolitik seitens der Klinik - und
●in der Klinik selbst weiß bisweilen die linke Hand nicht, was die rechte tut und manchmal nehmen Leitende Ärzte bei einem Wechsel an eine andere Klinik ganze „Kundenstämme“, sprich niedergelassene Ärzte, mit.

Drei maßgebliche Kriterien tragen zum Urteil -  gutes oder schlechtes Krankenhaus - bei:
Prozess der Einweisung,
Weiterbehandlung und
partnerschaftlicher Umgang mit den zuweisenden Ärzten.
Ziemlich verärgert reagieren Zuweiser, wenn sie den Eindruck haben, an der Klinik ginge es konfus zu (Arztbriefe kommen zu spät etc.), die Klinikärzte seien herablassend, ja arrogant gegenüber den Niedergelassenen und  die Klinik verspräche mehr als sie halten kann. Grundlegend ist ein konzeptionell-strategisches Vorgehen unverzichtbar. Welche Patientenströme sollen fließen? Wer tut wann was? Hier seien drei „Veredelungstriebe“ zur Bindung einweisender Ärzte genannt:  
●Öffnen und Einbinden: Kliniken binden niedergelassene Ärzte in Behandlungsabläufe ein, wo dies möglich ist;
●Frühzeitig Bindungen aufbauen: Kliniken halten in ihrer Fort- und Weiterbildung spezielle Curricula für angehende niedergelassene Ärzte vor. Diese verpflichten sich im Gegenzug, sich in der Region niederzulassen, und sind später verlässliche Einweiser.
●Moderne Versorgungsformen etablieren, etwa Telemedizin: Einweisende Haus- und / oder Notärzte können über eine Datenautobahn sofort die ersten diagnostischen Befunde übermitteln, so dass bspw. im Fall eines Herzinfarkts in der Klinik bereits ein interventioneller Kardiologie für die OP bereit steht, das Herzkathederlabor freigehalten wird etc. 
Katharina Daniels, Fach- und Medizinjournalistin, Buchautorin, PR- und Kommunikationsberatung, Themenschwerpunkt: Klinikkommunikation, www.daniels-kommunikation.com

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