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Dienstag, 14. Februar 2012

Tauchen Sie im blauen Ozean?

Blauer Ozean klingt nach Urlaubsromantik und touristischem Werbeprospekt. Aber es gibt auch einen blauen Ozean im strategischen Marketing. Gemeint damit ist eine Strategie der Innovation und Entwicklung nachhaltig profitabler Geschäftsmodelle. Blaue Ozeane kann es also auch überall in Deutschland geben.

Die Blue-Ocean-Strategy wurde entwickelt von den Wirtschaftswissenschaftlern W. Chan Kim
und Renée Mauborgne. Beide stehen derzeit auf Platz 2 der „Thinkers 50“ - Liste. Der Begriff „Ozean“ ist dabei die Metapher für einen Markt oder eine Branche. Der Grundgedanke ist dabei, dass nur durch die Entwicklung neuer und innovativer Produkte, für die (fast) kein Markt besteht (sog. Blue Oceans), nachhaltige Erfolge erzielt werden können.
 

„Blue Oceans“ sind also unberührte Märkte, die wenig Wettbewerb aufweisen. Derjenige, der in den Blauen Ozean eintaucht, erschließt somit unentdeckte Märkte. Demgegenüber bezeichnen "Red Oceans“ bestehende Märkte, in der viele Mitbewerber ähnliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten.


Unternehmen, die sich am Wettbewerb orientieren, laufen den Marktführern somit immer nur hinterher; die Innovatoren hingegen haben gegenüber den Nachahmern die Nase vorn und erschließen neue Märkte. 

Die „Mee-too-Strategie“ – Nachahmer-Strategie – ist im Tourismus und kommunalen Sektor häufig ausgeprägt. Unberücksichtigt wird dabei allerdings, dass dieses Vorgehen wesentlich ineffizienter ist als die klar abgrenzbaren Risiken der Blue-Ocean-Strategie.

Auch für den Tourismus und den öffentlichen Sektor gilt: erfolgreiche Unternehmen suchen sich eigene innovative Wege und Themen, um ihren Blauen Ozean zu kreieren. Innovationen eröffnen neue Märkte und steigern deren Attraktivität durch die Abwesenheit von unattraktiven Markteigenschaften aus dem bisherigen Wettbewerb. 

Erfolgreiche Innovationen beruhen dabei kaum auf technologischen Neuerungen, sondern vor allem auf einer neuartigen Gestaltung des Gesamtangebots worunter in der Regel eine konzeptionelle Neudefinition des Marktes und der anzusprechenden Zielgruppen zu verstehen ist.
Das konzeptionelle Vorgehen ist konsequenterweise zunächst eine Analyse, welche Kernelemente aus Sicht der Kunden und Nicht-Kunden zentral sind. Dabei wird die Wertekurve des Unternehmens mit der des gegenwärtigen und potenziellen Wettbewerbs verglichen. Durch eine Veränderung von Kernelementen der jeweiligen Produkte oder des Unternehmens kann die Wertekurve dann wunschgemäß verändert werden. 

Dabei stehen vier Vorgehensweisen der Produktpolitik zur Verfügung:
  • Kreierung: Welche Komponenten eines Produkts müssen neu erfunden werden?
  • Steigerung: Welche Elemente des Produkts müssen über den Branchenstandard gehoben werden?
  • Reduzierung: Was kann radikal gekürzt werden? Eine zu starke Differenzierung treibt die Kosten in die Höhe und kann die Kunden überfordern.
  • Eliminierung: Welche Produktelemente müssen weggelassen werden? Die Nutzenüberlegungen der Kunden können sich stark ändern, so dass einige Komponenten eines Produkts eliminiert werden müssen. 
Auf diesen Grundentscheidungen wird dann ein neuer Businessplan entwickelt. Entscheidend ist, dass die Umsetzung in eine Strategie eingebunden wird, um zu messbaren Effekten zu gelangen. 

Dabei müssen gerade im öffentlichen Sektor oft auch strukturelle Hürden überwunden werden, um eine unternehmerische Steuerung zu erzielen.

Wir empfehlen Tourismusdestinationen und Regionalmanagements, die sich nachhaltig entwickeln und vermarkten wollen, sich dieser strategischen Diskussion zu stellen, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Konzeptionelle Unterstützung finden Sie unter
www.unternehmen-region.eu bzw. eine unverbindliche Anfrage unter email(at)unternehmen-region.eu.

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