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Donnerstag, 26. Januar 2012

Commerzbank analysiert Tourismusentwicklung

Pünktlich zur ersten Messe des Jahres kommen neue Studien zur Betrachtung des Reiseverhaltens im vergangenen Jahr heraus. Aktuell durch die Commerzbank.
Der Erkenntniswert der darin enthaltenen Zalhlenspiele - leider ohne Handlungsempfehlungen - hält sich in Grenzen. Hier einige Beispiele:
1. Erkenntnis: "Deutschland bleibt in Reiselaune" >>> Das hätte im Land der reglementierten Arbeitszeiten und mit einer gut entwickelten Freizeitgesellschaft, für die der Urlaub noch immer die schönsten Tages des Jahres bereithält, kaum jemand vermutet.

2. Erkenntnis: "Deutsche sind 2011 mit Ausgaben von mehr als 60 Mrd. Euro erneut Reiseweltmeister" >>> Da es die Deutschen seit jeher als klimatischen und kulturellen Gründen in den mediterranen Süden zieht, ist auch das nichts Neues. Im Gegensatz zur deutschen Wirtschaft, die (nach China auf dem 2. Platz) Exportweltmeister mit einer positiven Leistungsbilanz ist, finden wir im Tourismus ein volkswirtschaftliches Defizit, weil mehr als die Hälfte der 60 Mrd. Euro aus Deutschland heraus ins Ausland getragen wird.

3. Erkenntnis: "Bei niedriger Arbeitslosigkeit und höheren Löhnen lassen Schnee oder Sonne die Sorgen der Euro-Schuldenkrise leicht vergessen. Spanien und Österreich sind beliebteste Auslandsreiseziele" >>> Die menschliche Psyche ist meist unergründlich... aber wen wunderts: Die Wirtschaft brummte 2011 und 'Malle', Meer, Sonne, Berge waren der Ausgleich.

4. Erkenntnis
: !Angesichts zunehmender Unsicherheit seien die Deutschen 2011 kostenbewusster. Die privaten Reiseausgaben im Ausland nahmen voriges Jahr lediglich um 1,4 % zu, wohingegen .die Reiseausgaben der Geschäftsleute um 12 % auf rund 9 Mrd. Euro" >>> Hier werden Äpfel und Birnen verglichen, denn Reisemotive und Reiseverhalten von privat oder geschäftlich veranlassten Reisen sind völlig verschieden.

5. Erkenntnis: "Der Reiseweltmeister-Titel wird vor dem Hintergrund der weiterhin stark wachsenden chinesischen Wirtschaft demnächst an China gehen" >>> Welche Überraschung: China ist größer und menschenreicher als Deutschland!

6. Erkenntnis: "Nach Schätzungen der Welttourismusorganisation sind vergangenes Jahr 980 Mio. Reisende in einem der 150 Zielländer angekommen. 2012 dürfte die Zahl der Reisenden die Schwelle von einer Milliarde überschreiten" >>> Wo hätten Sie denn sonst ankommen sollen, als in einem der 150 Lädner der Erde? Die Zahlen im Weltraumtourismus bleiben noch überschaubar.

7. Erkenntnis: "Dank mehr Geschäftsreisender stiegen die Einnahmen von Reisenden aus dem Ausland um mehr als 5 % auf 27,4 Mrd. Euro" >>> Die Wirtschaft florierte 2011, dafür brauchte es keine Tourismuswerbung, weil Geschäftsreisende Firmen- oder Kongresstermine wahrnehmen und kein Sightseeing machen.

8. Erkenntnis: "Die Schweiz bleibt bei deutschen Reisenden angesichts des teuren Franken mehr und mehr auf der Strecke" >>> Loriot hätte geantwortet: "Ach!"

9.Erkenntnis: "2012 kommt ein weiteres Plus bei den deutschen Reiseausgaben trotz erwarteter Stagnation der deutschen Wirtschaft und knapp 62 Mrd. Euro könnten erreichen" >>> Prinzip Hoffnung, aber diese volkswirtschaftlichen Gesamtwerte sind ohnehin nicht steuerbar.

Was also sollen die Tourismusgemeinde oder interessierte Entscheidungsträger in Destinationen oder Unternehmen mit diesen Informationen anfangen? Welche Infrastruktur- oder Unternehmens-Entwicklung wird dadurch inspiriert? Welcher Masterplan wird dafür erarbeitet und welche Marketingmaßnahmen eingeleitet? Wir erfahren es nicht, aber es ist bequem, sich als Teil eines großen Ganzen auf die Schultern zu klopfen und Erfolg in gigantischen Zahlen herbeizureden.


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