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Mittwoch, 9. Januar 2013

Klinikwettbewerb: Wie strategiefest sind Kliniken?

Laut Deutschem Krankenhausreport 2012 sind rund 15 Prozent der deutschen Kliniken in den kommenden 20 Jahren vom Verschwinden bedroht – sei es durch Insolvenz oder durch Fusion. Die hohe Kunst des Überlebens und der sicheren Positionierung besteht darin, selbst zum Maßstab für Wettbewerber zu werden und damit Wegmarken zu setzen. Und dafür bedarf einer wohldurchdachten Strategie. Genauer: Es bedarf eines Pools adäquater, strategischer Ansätze, um die zum jeweils aktuellen Erfordernis optimal passende Strategie einsetzen zu können. Denn: Die richtigen Dinge zu tun, ist Wesensmerkmal strategischer Führung, die Dinge dann richtig zu tun, kennzeichnet die operative Führung.

Abgeleitet aus dem Griechischen stratos (Heer) und agein (führen) ist die „Heeresführung“ im Kontext des modernen Wirtschaftslebens die Kunst, die richtigen Schwerpunkte zu setzen, um das vorab definierte Ziel zu erreichen. Im Kontext von Wirtschaftsbranchen außerhalb des Gesundheitswesens haben sich Basisstrategien als erfolgreich erwiesen, die problemlos auf Kliniken adaptiert werden können. Hier nur drei markante Strategieansätze:

● Die Portfolio-Normstrategie fokussiert auf die optimale Erlössituation - von der Veräußerung unrentabler Unternehmensanteile bis zur gezielten Investitionspolitik. Für Kliniken kann dies beispielsweise die Investition in eine Akademie zu sein, um die medizinisch-wissenschaftliche Kompetenz zu kommunizieren.
● Produkt- und Marktstrategien umfassen u. a. die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte. Für Kliniken kann dies beispielsweise in einem Ausbau des Versorgungsnetzwerkes für den Patienten liegen, damit diese nach dem Klinikaufenthalt nicht allzu rasch wieder in alte Verhaltensmuster abgleiten - und demnächst erneut "vor den Toren" der Klinik stehen. Dies gilt in besonderem Maße für Rehakliniken.
● Die Integrationsstrategie dient der Erschließung des Marktes, etwa indem weitere Produkte oder Dienstleistungen in das Portfolio der Klinik gezielt eingebunden werden. Für Kliniken kann sich dies beispielsweise in einer Professionalisierung des Zuweisermanagements ausdrücken.

Eine Vertiefung dieser Aspekte folgt in den nächsten Beiträgen.

Katharina Daniels, Journalismus und PR, Medizin- und Klinikkommunikation
www.daniels-kommunikation.com

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