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Freitag, 27. Juli 2012

Crowdfunding: Nicht neu, aber anders


Dieses Jahr kursierte der Begriff schon öfters eine Idee in den Medien und im weltweiten Netz, wurde verbreitet, kommentiert, verlinkt und gepostet: Crowdfunding. Keine neue Errungenschaft, aber hierzulande noch ziemlich unbekannt.

Crowdfunding ist noch eine eher junge, insbesondere im Social Media-Sektor verbreitete und angewendete Finanzierungsquelle. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: Beim Crowdfunding präsentieren die Projektbetreiber in einem frühen Stadium ihres Schaffens und meist auch multimedial ihre Idee einer breiten (Netz-)Öffentlichkeit. Dabei wird das benötigte Budget angegeben. Nun kann jeder der möchte mit seinem eigenen finanziellen Beitrag zur Realisierung des Projekts beitragen. Alle Unterstützer erhalten gestaffelt nach Beitragshöhe Gegenleistungen. Diese reichen etwa von der Nennung im Abspann eines Films bis hin zur Einladung auf eine Premierenfeier. In Deutschland sind Plattformen wie pling, inkubato oder mySherpas aktiv. Meist beträgt die Laufzeit von derartigen Crowdfunding-Projekten zwischen 10 und 90 Tagen.

Bislang wird Crowdfunding besonders im Kultur- und Kreativbereich umgesetzt. Doch es steckt noch viel mehr Potenzial drin. Mittlerweile gibt es in Deutschland verstärkt auch die Finanzierung von unternehmerischen Start-ups.

Doch Unternehmen wie LeihDeinerStadtGeld GmbH leisten schon Pionierarbeit im kommunalen Bereich. Über eine Internetplattform können sich dort Bürgerinnen und Bürger mit finanziellen Beiträgen an der Realisierung kommunaler Projekte beteiligen.

Diese und andere Initiativen bergen riesige Chancen. Sie schaffen einmalige Win-win-Situationen für Bürger und Kommunen:

Sie ermöglichen einerseits die reine Finanzierung. Angesichts hoher kommunaler Schuldenstände ist dieser Aspekt aus kommunaler Sicht nicht zu unterschätzen. Zugleich bieten sie den „Investoren“ in der Bevölkerung eine sichere Verzinsung auf Festgeldniveau. Bei aktuell extrem niedrigen Zinssätzen und unsicheren Kapitalmärkten ist eine derartige Möglichkeit der Geldanlage durchaus wettbewerbsfähig.

Doch derartige Initiativen bieten andererseits auch die Chance durch Einbindung der Menschen vor Ort, die Akzeptanz und Identifikation mit kommunalen Projekten spürbar zu erhöhen. Dafür müssen die Kommunen jedoch auch mit Transparenz und Kreativität ihre potenziellen Geldgeber überzeugen.

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